Biogas in Kommunen - dezentrale Energieversorgung - gute Chancen für bunte Felder

19.05.2013 10:09 von Gerd Hündorf

Er kann sich bei der Flächengröße von Bissendorf gut zwei Biogasanlagen
vorstellen, jeweils 500 kW groß die mittels KWK (Kraft-Wärme Kopplung)
sofort Gas in Strom umwandeln und an zwei verschiedenen Standorten stehen
könnten. Eine weitere Überlegung wäre eine einzige größere Anlage, die auch
eine Methangaseinspeisung ins vorhandene Netz und eine Tankstelle vorsieht.
Die vielen Möglichkeiten der Substratbeschaffung müssen natürlich
berücksichtigt und durchgrechnet werden. Der Wert der unterschiedlichen
Substrate lässt sich online unter
http://daten.ktbl.de/biogas/startseite.do#start errechnen.
Herr Bensmann schätzte die Rendite der verschiedenen Anlagetypen auf 8-11%
ein. Er nannte mehrere Beispiele bereits in Betrieb genommener
Anlagen: In einer Biogasanlage bei Bersenbrück werden zum Beispiel auch
Lebensmittelreste vergoren. Das örtliche Schwimmbad, die Schule und das
östliche Stadtgebiet wird mit Fernwärme versorgt. Außerdem arbeitet hier
eine Hackschnitzelheizung, die holzartige Reststoffe verwertet.
Fernwärme kann günstig sein. So kostet die Fernwärme aus der Biogasanlage in
Röblingen nur 2 cent pro kWSt währen die Wärme aus Ölheizungen wird mit 6
cent /kWSt veranschlagt wird.
Biogasanlagen müssen nicht zwangsläufig zur Vermaisung bzw. zur Monokultur
beitragen. Neben den vielen dafür verwertbaren Reststoffen gibt es sieben
verschiedene Energiepflanzen, wie zum Besispiel die durchwachsene Silphy,
Grassilo aus früh geernteten Ackergräsern, Zuckerrüben und neuerlich
mehrjährige, ökologisch sinnvolle Wildpflanzenmischungen, die ein großes und
vor allen Dingen auch optisch unschlagbares Potential besitzen. Zukünftige
Betreiber einer Biogasanlage in Bissendorf sollten sich zur Fruchtfolge
verpflichten.
Mit neu entdeckten Tiefseebakterien lässt sich der Ertrag von Biogas bis zu
25% erhöhen. Auch mit der Zugabe von Wasserstoff lässt sich die Gasausbeute
erhöhen. Die Qualität wird dadurch sogar auf einen höheren Heizwert als
Erdgas angehoben.
Die Investitionen bei einer 500kw Biogasanlage betragen zur Zeit ca.
4000,- bis 5000,- EUR pro kw.
Zuletzt wünschte uns Herr Bensmann in unseren Bemühungen viel Erfolg, die
erneuerbaren Energien in Bissendorf voranzutreiben. Er verwies darauf, dass
man sich als Verein an die Landwirtschaftskammer  wenden oder direkt zu
einen Projektierer wie zum Beispiel Bio construkt wenden könne.
Mittlerweile liegen drei Sonderhefte des Biogas-Journals vor, abzuholen bei
Andreas Perkmeyer, die Interessierten in den Überlegungen weiterhelfen
dürften.

 

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