Energie vom eigenen Dach

18.04.2014 09:40 von Sabine Driehaus

Wie wirtschaftlich sind Solaranlagen noch?

„Solaranlagen auf privaten Dächern lohnen sich fast immer!“ so das Fazit des Vortrags von Ulrich Markert und Rolf Schwager
„Solaranlagen auf privaten Dächern lohnen sich fast immer!“ so das Fazit des Vortrags von Ulrich Markert und Rolf Schwager

Ja, unbedingt!” so die einhellige Meinung von Rolf Schwager und Ulrich Markert, die in der Alten Fassfabrik zum Thema referierten. „Man wird damit nicht reich, aber wenn man die erzeugte Energie selbst nutzt, bietet eine Photovoltaikanlage durchaus Vorteile.“

Es muss nicht immer ein Süddach sein...

Dank moderner Technologie ist heute vieles möglich: Ob Süd- ,West- oder Ostdach, ob Auf-Dach-, In-Dach- oder Solarziegellösungen – es gibt viele Möglichkeiten, auch indirektes Sonnenlicht noch einzufangen und in elektrischen Strom zu verwandeln. „ Eine Photovoltaikanlage passt auf fast jedes Dach“, meinen die Experten. Wieviel Strom tatsächlich erzeugt werden kann, hängt natürlich von den jeweiligen individuellen Gegebenheiten ab, wie beispielsweise Dachfläche, Ausrichtung, Beschattung und Dachneigung, aber unter günstigen Voraussetzungen kann man selbst hier in Norddeutschland einen ansehnlichen Teil seiner elektrischen Energie selbst erzeugen.

Kann ich mir das leisten?

Eine Photovoltaikanlage, die rund 30 bis 40 Prozent des Stromverbrauchs eines 4 -Personen Haushalts pro Jahr decken soll, benötigt etwa 26 bis 30 m² Fläche (20-24 Solarmodule, bzw. ca. 5 KW Peak) und kostet größenordnungsmäßig unter 10.000 Euro netto. Selbst ohne vorhandenes Eigenkapital gibt es gute Finanzierungsmöglichkeiten (z.B. durch die KfW). Moderne Photovoltaikanlagen sind außerdem nahezu wartungsfrei und verursachen kaum Folgekosten – abgesehen vom Wechselrichter und der Batterie, die etwa alle 10-15 Jahre ausgetauscht werden müssen. Natürlich ist es möglich, einen Teil der Strom-„Ernte“ auch ohne Batterie direkt zu nutzen – mit Batterie ist jedoch ein deutlich größerer Eigenverbrauch realisierbar. Dieser wird sich in Zukunft durch den Einsatz intelligenter Steuerungen der Haushaltsgeräte („Smart Home“) noch steigern lassen.

Rechnet sich das?

Verrechnet man Investitionskosten, derzeitige Einspeisevergütungen und Ersparnisse bei den Stromkosten miteinander, ist in sonnigen Jahren auch ein kleines Plus möglich. In einem Betrachtungszeitraum von 20 Jahren wird das Plus umso größer, je höher die Energiepreise steigen“, so Rolf Schwager und Ulrich Markert, die selbst seit einigen Jahren eine Photovoltaikanlage auf ihren Eigenheimen betreiben. Die Hauptmotivation für die beiden ist allerdings die Tatsache, dass Solaranlagen einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und damit zu einer zukunftsfähigen Stromversorgung leisten: Eine durch Photovoltaik erzeugte Kilowattstunde Strom beispielsweise erspart der Umwelt ein halbes Kilogramm (!) CO2. Für Klima und Gesundheit rechnet sich die Solarenergie also allemal. Und – man macht sich ein Stückchen unabhängiger von Rohstoffimporten, Energieversorgern und steigenden Strompreisen.

Die Sonne kann man uns nämlich nicht „abdrehen“.

Ulrich Markert und Rolf Schwager sind die Ansprechpartner der Arbeitsgruppe „Photovoltaik / Solarthermie“ im Verein „Saubere Energie für Bissendorf“ und beantworten gern Ihre Fragen zum Thema. Kontakt: solarenergie@sefb-ev.de

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